Blog

FOFO
Pressetext/Bio

FOFO mag die Traurigkeit, findet Eingebung, Erfüllung und Ermächtigung häufig im Halbdunkel. Ihre Kunst spiegelt diesen Faible - nicht nur in Soundästhetik und Bildwerk, sondern auch auf lyrischer Ebene. FOFOs Musik lebt von einem unaufgeregten Charme und ist dennoch durchsetzt von verheißungsvollen Spannungsbögen, ist perfektionistisch und fragil, episch und distanzlos, abgründig und empowernd zugleich. FOFOs unverfälscht- sanfter Gesang ist, ähnlich wie die gedimmt-orchestralen Arrangements im Hintergrund, spürbar vom Jazz geprägt und dennoch stets auf der Suche nach futuristischen Spielarten. FOFOs Balladen vermischen Modern Jazz mit Indiepop-Momenten und Autotune-Anleihen und bereichern die deutsche Popwelt nicht zuletzt durch ihre Experimentierfreudigkeit. Das hohe Maß an Professionalität, die ihren Songs zu entnehmen ist, kommt nicht von ungefähr: FOFO wächst in München auf, lernt schon im Kindesalter das Geigen- und Klavierspiel und nimmt als Jugendliche zusätzlich Gesangsunterricht. Angetrieben durch die Hörgewohnheiten ihres Vaters findet sie ihre musikalischen Vorbilder früh im Jazz. Noch vor ihrem achtzehnten Geburtstag zieht FOFO nach Dublin, wo sie bald ein Studium am New Park Music Centre antritt. Ein paar Jahre später wird schließlich Freiburg zu ihrem Lebensmittelpunkt - hier erlangt sie 2019 ihren Universitätsabschluss in Popularmusik und wird Sängerin der fünfköpfigen Jazz-Pop-Band TRIAZ, die seitdem zwei vollwertige Alben herausgebracht und etliche Bühnen im ganzen Bundesgebiet bespielt haben. Während der Corona-Lockdowns überwindet sich FOFO, endlich auch deutschsprachige Texte zu schreiben und veröffentlicht ihre erste Solo-Single »Zu Dir«. Im Anschluss lässt sie eine nach ihrem neuen Künstlernamen benannte Debüt-EP folgen. Zwei Kalenderjahre, erste Solo- Auftritte und ein paar Single-Releases später folgt nun ihre zweite: »Einsamer Sonntag«. Im Laufe der letzten Monate hat FOFO ihre Vision geschärft und mehr zufällig einen roten Faden gefunden, der »Einsamer Sonntag« durchzieht. Tatsächlich sind alle fünf Stücke, aus denen sich das Projekt zusammensetzt, Erfahrungsberichte und Gedankenknäule aus unterschiedlichen Stadien romantischer Liebesbeziehungen, sind Auseinandersetzungen mit den schönen, vor allem aber den schmerzhaften Facetten des Verliebtseins. FOFO hat - motiviert durch die öffentlichen feministischen Diskurse unserer Zeit - intensiv über das Wesen ihrer bisherigen Partnerschaften nachgedacht und sich in diesem Zuge selbst besser kennengelernt. Mehr noch, sie hat sich alten Dämonen gestellt und toxische Muster erkannt, Phasen der Euphorie, der Entbehrung und der Trennung reflektiert und sich schließlich - diesen Prozess dokumentiert »Einsamer Sonntag« in der Gesamtheit - aus ungesunden Erinnerungszyklen freigekämpft. Nur mithilfe ihrer Musik ist es FOFO gelungen, die Macht über sich selbst zurückzugewinnen, das »nein«-Sagen zu lernen, neues Selbstbewusstsein zu erlangen und zu verstehen, was gesunde Liebe ausmacht. Der bedächtige Opener »Einsamer Sonntag« - eine deutschsprachige Neuinterpretation des für FOFO bedeutsamen Stücks »Gloomy Sunday«, das in der Vergangenheit unter anderem von Vorbildern wie Billie Holiday oder Ray Charles gesungen wurde - gibt den mehrheitlich von Summertime Sadness überschatteten Vibe der EP vor. Während »Nie wieder« von negativen Erfahrungen im Bindungskonstrukt erzählt, beschreibt »Fata Morgana« eine aufregende Kennenlernphase. Das kinematische Stück »Mir den Atem raubst« artikuliert dann ein fast krankhaftes Verlustgefühl, bevor »Frei sein« - der einzige durchweg positive Song der EP - die Hörer*innenschaft mit einem wohligen, ja, fast romantischen Gefühl zurücklässt. Über das gesamte Werk hinweg bekommt FOFO Unterstützung von einem beachtlichen kreativen Netzwerk. Ausproduziert von Stefan Erschig, Sounddesigner und Posaunist der Freiburger Funk Band FATCAT, hat FOFO unter anderem mit Thomas Schmeer, den Gitarristen ihrer Band TRIAZ, Sängerin Hannah Who und den Filmmusiker*innen »Sic-studios « zusammengearbeitet.